Wer denkt, dass Buchhalter durch Digitalisierung überflüssig werden, der irrt. Gute Buchhalter, vor allem als Digital Accountants und im Umgang mit moderner Buchhaltungssoftware, sind gefragter denn je, da das Anforderungsprofil sich dramatisch wandelt.
Buchhalter werden | Ausbildung
Buchhalter ⇒ Ausbildung in Österreich
Ist eine Karriere als Buchhalter in Anbetracht der fortschreitenden technologischen Entwicklungen noch empfehlenswert? Welche Fähigkeiten sollte man mitbringen, um als moderner Buchhalter und Digital Accountant erfolgreich zu sein?
Was macht ein Buchhalter?
Buchhalter, gerade in zeitgemäßer Ausgestaltung der Rolle als Digital Accountants, behalten den Überblick über die Einnahmen und Ausgaben eines Unternehmens. Durch den Einsatz moderner Buchhaltungssoftware können sie Daten effizienter verwalten und analysieren.
- Egal, ob Anschaffungen, Investitionen, Dienstleistungen, laufende Kosten – dem Buchhalter entgeht nichts.
Wenn Sie also ein ordnungsliebender und der fortschreitenden Digitalisierung in den Arbeitsweisen und -abläufen gegenüber offen eingestellter Mensch sind, zudem gut mit Zahlen und den Überblick behalten können, ist das Berufsbild des modernen Buchhalters vielleicht genau die richtige Karrierewahl.
Wie wird man eigentlich Buchhalter?
Es gibt verschiedene Wege, um in Österreich als Buchhalter durchstarten können.
Insbesondere als digitaler Buchhalter in der Rolle als Digital Accountant bietet die Fähigkeit, digitale Tools zu nutzen, viele Perspektiven. Denn diese Fähigkeit wird zunehmend wichtiger für die moderne Buchhaltung.
Eine solide kaufmännische Ausbildung (wie etwa HBLA, HAK), verschiedene spezielle Lehrgänge bei diversen Bildungsträgern oder ein Studium der Betriebswirtschaftslehre, bringen Sie ans Ziel.
Welche Fähigkeiten sollte man als Buchhalter mitbringen?
Neben einer entsprechenden Ausbildung, siehe dazu auch Anführung verschiedener Bildungsträger bzw. Auskünfte dazu auf den jeweiligen Webseiten weiter unten, sollte man unter anderem folgende Eigenschaften für den Beruf des Buchhalters mitbringen:
- Genaues und strukturiertes Arbeiten
- Eine gewisse Zahlenaffinität ist geboten
- Fähigkeit, komplexe Sachverhalte zu erfassen
- Fähigkeit, Prozesse und Abläufe zu organisieren
Da die Buchhaltung in vielen Unternehmen die „rechte Hand“ der Geschäftsführung ist, sollte ein unternehmerisches Denken für den Beruf mitgebracht werden.
Die Fähigkeit, strategische Entscheidungen durchzudenken und die Vor- und Nachteile von einzelnen unternehmerischen und betriebswirtschaftlichen Entscheidungen zu erkennen, wird sich dabei bezahlt machen.
Wer denkt, dass Buchhalter alleine in einem kleinen Kämmerchen sitzen, der irrt: Buchhalter der Zukunft müssen Teamplayer sein, da sie oftmals in die Entscheidungsfindung von unterschiedlichen Abteilungen eingebunden sind und somit auch mit diversen Meinungen bzw. Sichtweisen, Prioritäten und Präferenzen der Entscheidungsträger umgehen müssen.
Diplomatie und Einfühlungsvermögen sind als elementare Eigenschaften, man würde es nicht glauben, auch für Buchhalter relevant.
Die Zukunft der Buchhalter
Da sich die Anforderungen und Aufgaben in der Branche durch die fortschreitende Digitalisierung stetig ändern, ist laufende Lernbereitschaft, insbesondere im Umgang mit neuen Softwaresystemen, von großem Vorteil.
Die Zukunft der Buchhaltung wird zunehmend von Digital Accountants geprägt, die sich durch eine laufende Lernbereitschaft auszeichnen, vor allem im Umgang mit neuen Softwaresystemen und digitalen Technologien.
Eintönige Arbeitsschritte, die durch gängige Klischees über Buchhalter bedient werden, gehören dank neuer Entwicklungen in Datenverarbeitung und Kommunikationstechnik der Vergangenheit an.
Die Herausforderungen, die damit verknüpft sind, bringen enorme zukunftsträchtige Chancen mit sich – für alle, die sich mit den modernsten Programmen, Tools und Softwaresystem auskennen und die Bereitschaft mitbringen, die eigenen Fähigkeiten auf diesen Gebieten zu schärfen!
Wer also einen Job sucht, in dem man einmal Erlerntes ständig wiederholt und wo sich Prozesse und Abläufe nie ändern, der wird auf lange Sicht sein Glück in einer anderen Branche suchen müssen.
Neben den klassischen Aufgaben des Buchhalters, wie z. B.:
- Kontrolle, Organisation der laufenden Finanzbuchhaltung,
- Verbuchung und Prüfung von Rechnungen und
- Kommunikation und Übermittlung von gesetzlichen Meldungen an Behörden,
werden in Zukunft weitere, in ihrer Charakteristik auch allgemein beratende Funktionen, auf Buchhalter der Zukunft zukommen.
Digital Accountant: die Rolle des digitalen Buchhalters
Im Zeitalter der Digitalisierung nimmt die Rolle des Digital Accountants eine zentrale Stellung ein. Digital Accountants nutzen fortschrittliche Softwarelösungen und automatisierte Prozesse, um die Effizienz und Präzision in der Buchhaltung zu steigern. Ihre Aufgaben umfassen:
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Implementierung und Management von Buchhaltungssoftware: Digital Accountants sind verantwortlich für die Auswahl, Implementierung und das Management von Buchhaltungssoftware, die Buchhaltungsprozesse automatisiert.
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Datenanalyse und Berichterstattung: Durch den Einsatz von Business Intelligence Tools sind sie in der Lage, große Datenmengen zu analysieren und wertvolle Einblicke für die strategische Entscheidungsfindung zu liefern.
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Prozessoptimierung: Sie überprüfen bestehende Prozesse der Buchhaltung und optimieren sie, um Zeit zu sparen und Fehler zu reduzieren.
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Compliance und Risikomanagement: Mit einem tiefen Verständnis für digitale Tools können Digital Accountants sicherstellen, dass die Buchhaltungspraktiken stets den gesetzlichen Anforderungen entsprechen.
Diese neue Rolle erfordert nicht nur traditionelle Buchhaltungsfähigkeiten, sondern auch fortgeschrittene Kenntnisse in der Informationstechnologie und Datenanalyse, was den Digital Accountant zu einem unverzichtbaren Bestandteil moderner Unternehmen macht.
Selbstständig oder angestellt als Buchhalter?
Wirft man einen Blick auf die Stellenanzeigen, so wird eines rasch deutlich: für ausgebildete Buchhalter (mit Praxiserfahrung) gibt es immer Arbeit und das wird sich auch so rasch nicht ändern.
- Sucht man in den großen Jobportalen in Österreich nach dem Begriff „Buchhalter“, findet man im Schnitt über 1.000 offene Ausschreibungen – Teilzeit wie Vollzeit.
Sofern man also ein gutes persönliches Jobprofil als Buchhalter mitbringt, wird es, im Vergleich zu manch anderen Branchen, verhältnismäßig einfach sein, eine passende Anstellung zu finden.
Um selbstständig als Buchhalter arbeiten zu können, muss neben der Erfüllung der allgemeinen Voraussetzungen, die in unserem Beitrag zur Unternehmensgründung beschrieben sind, noch eine entsprechende Fachprüfung für Buchhalter abgelegt werden.
Weitere Informationen & Bildungsträger
Fragen und Antworten
Wie kann ich Buchhalter werden?
Es gibt verschiedene Wege, um in Österreich als Buchhalter durchzustarten, einschließlich der Spezialisierung als digitaler Buchhalter (Digital Accountant).
Eine kaufmännische Ausbildung (wie etwa HBLA, HAK), spezielle Lehrgänge oder ein Studium der Betriebswirtschaftslehre sind gute Grundlagen. Eine zunehmende Vertrautheit mit digitaler Buchhaltung und entsprechenden Tools wird immer wichtiger.
Die Rolle des modernen Buchhalters als Digital Accountant gewinnt im Zuge der Digitalisierung vieler Geschäftsabläufe sowie der Finanzbuchhaltung und dem Controlling stets an Bedeutung.
Wie viel verdient man als Buchhalter in Österreich?
Buchhalter werden in Österreich nach dem Kollektivvertrag für Buchhalter, Bilanzbuchhalter und Personalverrechner im Rahmenkollektivvertrag sowie anhand der Gehaltstabellen und Zusatzinformationen für Angestellte in Information und Consulting entlohnt.
Seit 1.1.2020 gilt die Trennung des bisherigen Rahmenkollektivvertrages in zwei separate Kollektivverträge für die Mitgliedsbetriebe der Bundessparte Information und Consulting bzw. der Bundessparte Gewerbe und Handwerk. Es wird dadurch seit 1.1.2020 der neue Kollektivvertrag für Angestellte in Information und Consulting nur mehr für bestimmte Fachverbände der Bundessparte Information und Consulting angewandt. Dieser Geltungsbereich erfasst auch den für Buchhalter relevanten Fachverband Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie.
In der Praxis ergibt sich eine Verdienst-Spannweite für Buchhalter in Österreich, u. a. lt. dem karriere.at-Serviceportal (karriere.at GmbH), von etwa 1.800 Euro bis 3.100 Euro Brutto, je nach Bundesland, Berufsjahren im Unternehmen und anderen Faktoren.
Was muss man als Buchhalter können und welche Eigenschaften sollte man mitbringen?
Neben einer soliden Ausbildung, siehe dazu auch die auf dieser Seite angeführten Bildungsträger und die Auskünfte dazu auf deren Webseiten, benötigen Buchhalter Fähigkeiten wie genaues und strukturiertes Arbeiten und eine starke Zahlenaffinität.
Die Fähigkeit, komplexe Sachverhalte zu erfassen und Prozesse zu organisieren, ist entscheidend. Insbesondere der Wandel hin zum digitalen Buchhalter (Digital Accountant) erfordert außerdem Kenntnisse in der digitalen Buchhaltung und der Umgang mit moderner Buchhaltungssoftware und entsprechenden -technologien sind unerlässlich.
Neben einer entsprechenden Ausbildung sollte man unter anderem folgende persönliche Eigenschaften für den Beruf des Buchhalters mitbringen:
- Genaues und strukturiertes Arbeiten
- Eine gewisse Zahlenaffinität ist geboten
- Fähigkeit, komplexe Sachverhalte zu erfassen
- Fähigkeit, Prozesse und Abläufe zu organisieren
- Aufgeschlossenheit gegenüber der Digitalisierung
- Know-how in digitalen Arbeitsumfeldern und -abläufen werden immer wichtiger
Was ist ein Digital Accountant und welche Fähigkeiten sind erforderlich?
Ein Digital Accountant oder auch digitaler Buchhalter ist ein Buchhaltungsexperte, der spezialisiert ist auf den Einsatz digitaler Technologien zur Effizienzsteigerung in der Buchhaltung. Dies umfasst die Nutzung fortschrittlicher Software zur Automatisierung von Buchhaltungsprozessen, Datenanalyse und finanzieller Berichterstattung.
Erforderliche Fähigkeiten für digitale Buchhalter sind neben grundlegenden Buchhaltungskenntnissen vor allem technisches Verständnis, analytisches Denken und die Fähigkeit zur Anpassung an ständig wechselnde und sich weiterentwickelnde Technologien.
Was für einen Abschluss braucht man, um Buchhalter zu werden?
Neben der Erfüllung der allgemeinen Voraussetzungen für das Berufsbild des Buchhalters und allfälliger Absolvierung von Fachausbildung und/oder ggf. Weiterbildungen/Lehrgängen bei diversen Bildungsträgern (siehe Informationen dazu auf dieser Seite) muss eine entsprechende Fachprüfung für Buchhalter abgelegt werden.
Wie kann man sich als Buchhalter selbständig machen?
Um selbstständig als Buchhalter arbeiten zu können, muss neben der Erfüllung der allgemeinen Voraussetzungen, die in unserem Beitrag zur Unternehmensgründung beschrieben sind, sowie gegebenenfalls dem Durchlaufen der Fachausbildung noch eine entsprechende Fachprüfung für Buchhalter abgelegt werden.
Was ist Buchhaltung genau?
Unternehmen sind in Österreich zur Aufzeichnung ihrer betrieblichen Einnahmen und Ausgaben verpflichtet.
Die Buchhaltung – auch als Buchführung bezeichnet – ist der Prozess der systematischen Aufzeichnung, Kategorisierung und Analyse aller finanziellen Transaktionen. In Österreich sind Unternehmen zur genauen Dokumentation der operativen wirtschaftlichen Abläufe gesetzlich verpflichtet.
Diese Aufzeichnungen sind entscheidend für die Darstellung der wirtschaftlichen Entwicklung und des finanziellen Erfolgs oder Misserfolgs eines Unternehmens über verschiedene Vergleichszeiträume (Durchrechnungszeitraum) hinweg. Daher stellt die Buchhaltung neben der Dokumentation für die Finanzverwaltung und das Steuerwesen auch für das Unternehmen selbst die wichtigste Komponente in der Abbildung des (finanziellen) Erfolgs oder Misserfolgs der eigenen geschäftlichen Tätigkeit dar:
Aus der Buchhaltung ergeben sich die Kennzahlen und Daten, die einem Unternehmen eigenen Erfolg oder Misserfolg, Aussichten, Verbesserungspotenziale und Ähnliches abbilden und anhand der Vergleichszeiträume nachvollziehbar dokumentieren – was schlussendlich auch zu fundierten und zuverlässigen strategischen Entscheidungen beiträgt.
Wie verändert die Digitalisierung die Buchhaltung?
Die digitale Buchhaltung erweitert die klassische Buchführung um automatisierte Prozesse und analytische Tools, die nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch die Genauigkeit verbessern und die Einhaltung regulatorischer Anforderungen sicherstellen. Mit der fortschreitenden Digitalisierung gewinnt die Rolle des digitalen Buchhalters (Digital Accountant) zunehmend an Bedeutung.
Digitale Buchhalter nutzen fortschrittliche Buchhaltungssoftware, um finanzielle Daten effizienter zu verwalten und tiefere Einblicke in die ökonomischen Prozesse eines Unternehmens zu gewinnen. Diese technologischen Fortschritte ermöglichen eine präzisere Analyse und Darstellung finanzieller Kennzahlen, was Unternehmen erlaubt, ihren Erfolg zu messen und strategische Entscheidungen basierend auf zuverlässigen Daten zu treffen.
Für moderne Digital Accountants ist daher nicht nur ein tiefgehendes Verständnis der traditionellen Buchhaltungsprinzipien wichtig, sondern auch die Fähigkeit, sich mit den neuesten digitalen Tools und Technologien auseinanderzusetzen.
Diese Entwicklung unterstreicht, wie essenziell digitale Buchhalter für die zukunftsfähige Gestaltung der Finanzverwaltung in Unternehmen sind. Ihre Expertise in der Nutzung von Buchhaltungssoftware trägt maßgeblich dazu bei, dass Unternehmen ihre finanziellen Abläufe optimieren und somit ihren wirtschaftlichen Erfolg nachhaltig sichern können.